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Nalbuphin

Wirkstoff: Nalbuphinhydrochlorid
Substanzklasse: Opioid-Analgetikum

Handelsname: Nalpain® | Nubain®
→ Ampulle á 20 mg / 2 ml

Übersichtstabelle #

INDIKATION

kurzzeitige Analgesie

KONTRAINDIKATION

  • Überempfindlichkeit

  • schwere Nierenschäden

  • Leberschäden

  • gleichzeitige Behandlung mit μ-Agonisten

DOSIERUNG ERWACHSENE

10 – 20 mg i.v./i.m

(0,1 – 0,3 mg / kgKG i.v./i.m.)

DOSIERUNG KINDER


0,4 mg/kgKG i.n.


0,1 – 0,2 mg/kgKG i.v. / i.m.

CAVE

  • intrakranieller Druckanstieg (Gefahr bei bestehenden Kopfverletzungen!)


  • starke Entzugssymptomatik bei opiatabhängigen Patienten möglich


  • Antidot bei Überdosierung ist Naloxon

SCHWANGERSCHAFT / STILLZEIT

  • nur bei zwingender Notfallindikation ohne Alternativen;

  • in der Stillzeit nach der Gabe zwingend abstillen

Wirkung #

Nalbuphin ist ein Opioid-Analgetikum, welches als gemischter Agonist / Partialantagonist bezeichnet wird. Seine analgetische Wirkung entfaltet es als Agonist am κ-Rezeptoren. Als sogenannter Partialantagonist wirkt es am μ-Rezeptor gering analgetisch (agonistisch) als auch gering atemdepressiv (antagonistisch).

Nalbuphin wird nicht als Betäubungsmittel eingestuft und in vielen europäischen Ländern von Rettungskräfte erfolgreich als Analgetikum eingesetzt. Es erreicht eine ähnliche analgetische Potenz (0,5 – 1,2) wie Morphin und ist damit das stärkste zugelassene nicht BtM-pflichtige Opioid-Analgetikum.

Problematisch ist die Wechselwirkung mit anderen Opiaten. Bei der nachträglichen Gabe von einem μ-Agonisten (u.a. Morphin & Fentanyl) kommt es durch die antagonistischen Effekte des Nalbuphin am μ-Rezeptor zur Wirkabschwächung der Opiate, wodurch die Gabe eines stärkeren Opiates ohne Wirkung bleiben könnte. Gleichzeitig kann es aber zu einer Verstärkung der Nebenwirkungen kommen. Inwiefern diese Interaktion jedoch wirklich praxisrelevant ist, müssen kommenden Studien zeigen.

Nebenwirkungen #

  • Sedierung
  • Schweißausbrüchen
  • Übelkeit & Erbrechen
  • Schwindel & Kopfschmerzen
  • Miosis

Pharmakokinetik #

Wirkeintritt: 2 – 3 Minuten (bei i.m.-Gabe max. 15 Minuten)
Wirkdauer: 3 – 6 Stunden
Halbwertszeit: ~ 3 Stunden

Applikationsweg: i.v. / i.o. / i.m.
Applikationsgeschwindigkeit: langsam

Wechselwirkung #

Wirkungsabschwächung durch:
→ gleichzeitigen Einsatz von reinen μ-Agonisten (u.a. Morphin & Fentanyl)

schwere Nebenwirkungen durch:
→ gleichzeitigen Einsatz von reinen μ-Agonisten (u.a. Morphin & Fentanyl)
→ zentral dämpfende Arzneimittel
→ Alkohol

Quellen #

Analgesie, Analgetikum, Medikamente, Opioid, Schmerzen
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