Bei der Salpingitis handelt es sich um eine Entzündung eines oder beider Eileiter. Die Erkrankung ist präklinisch schwer zu erkennen, kann im Einzelfall allerdings große Komplikationen bis hin zum akuten Abdomen mit sich bringen.
Kommt es zu einer kombinierten Entzündung von Eileiter (Salpingitis), Eierstock (Oophoritis) und dem umgebenden Gewebe, spricht man von einer Adnexitis.
Ursache #
Ursächlich für die Entzündung ist immer eine Infektion, häufig ausgelöst durch:
- Clamydien (Übertragung vor allem im Rahmen des Geschlechtsverkehrs)
- aufsteigender Infekt aus der Vagina, dem Gebärmutterhals oder der Gebärmutterschleimhaut (die vorher oft unentdeckt geblieben sind)
- absteigender Infekt aus dem Peritonealraum (z.B. bei Appendizitis)
- Verschleppung von Bakterien wie Escherichia Coli aus der Analregion
- » iatrogen, durch unzureichender Hygiene bei gynäkologischen Eingriffen
Symptome #
- Schmerzen
- im Akutfall plötzlich einsetzende und starke Unterbauchschmerzen
- häufiger: mäßige Unterbauchschmerzen, bei Palpation auslösbar
- Fieber
- Übelkeit & Erbrechen
- Peritonismus
- eitriger Ausfluss
Therapie #
Die rettungsdienstliche Therapie erfolgt symptomorientiert, anschließend sollte der Transport in eine Klinik mit gynäkologischer Fachabteilung erfolgen. Innerklinisch erfolgt die Therapie mittels Antibiotikagabe.
Bei Unterbauchschmerzen sollte bevorzugt Metamizol als Analgetikum eingesetzt werden.
Bei Übelkeit und Erbrechen wird gemäß regionaler Vorgaben eine Antiemese durchgeführt.
Medikamente zur Analgesie #
- Metamizol: 1 g i.v. als Kurzinfusion (in 100 mg NaCl)
- Butylscopolamin: 20-40 mg
Medikamente zur Antiemese #
- Dimenhydrinat: 62 mg i.v.
- Droperidol: 0,625 – 1,25 mg i.v.
- Ondansetron: 4 mg i.v. bei laufender Infusion
Differentialdiagnostik #
- Extrauterine Gravidität
- Appendizitis
- Pyelonephritis