Grundsätzlich treten HNO-Notfälle im Vergleich zu anderen Ereignissen selten auf (2 – 4% aller Rettungsdiensteinsätze). Bei Blutungen aus dem Mund ist das häufigste Problem die Unzugänglichkeit der Blutungsquellen. Selbst wenn die Blutungsquellen identifiziert werden kann, ist es schwer, die Blutung mit dem im Rettungsdienst verfügbaren Equipment erfolgreich zu stoppen.
Ursache #
Bei Blutungen im Mund muss die Blutungsquelle genau lokalisiert werden, hier hilft häufig eine genaue Anamnese und eine Kontrolle des Mundraums.
Mögliche Ursachen für Blutungen aus dem Mund sind dabei:
- OP-Nachblutungen auch bei kleineren Eingriffen (bis zu 2 Wochen)
- Mittelgesichtsfrakturen
- Zahnverlust
- Zahnfleischbluten
- Tumore
Therapie #
Die Therapie erfolgt angepasst an die Blutungsstärke symptomorientiert. Wichtig ist bei massiven Blutungen, die Atemwege freizuhalten und eine Inspiration von Blut und Koageln zwingend zu verhindern. Folgende Therapieempfehlungen sollten zusätzlich beachtet werden:
- Absaugbereitschaft herstellen
- Lagerung anpassen: Oberkörperhoch-Lagerung; ggf. Bauchlage für Blutabfluss (je nach Compliance)
- Infusionstherapie bei Hinweis auf Volumenmangel
Als Zielklinik sollte eine Klinik mit HNO-Fachabteilung angefahren werden.
Differentialdignostik #
- Schädel-Hirn-Trauma
- Trauma des Kopf / Gesichts
Quellen #
- Notfallsanitäter Heute (6. Aufl.). München, Deutschland: Urban & Fischer. – S. 828-831