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thermischer Schaden / Verbrennungstrauma

Unter einer Verbrennung versteht man eine durch thermische Einflüsse verursachte Schädigung der Haut, welche im Verlauf schädigende Auswirkungen auf den gesamten Organismus zeigt. Es kann zu lebensbedrohlichen Störungen der Vitalfunktion kommen, häufig leiden Patienten unter stärksten Schmerzen.

Während kleinere Verbrennungen keine spezielle klinische Infrastruktur benötigen, sind bei großflächigen Verbrennungstraumata spezialisierte Zentren für Verbrennungspatienten für die weitere Versorgung relevant.

Ursachen #

Die Ursachen für eine Schädigung der Haut können vielseitig sein und unterscheiden sich je nach Patientengruppe, mögliche Ursachen sind:

  • Flammen
  • heiße Flüssigkeiten
  • Kontakt zu heißen Gegenständen
  • Strom
  • Chemikalien
  • Explosionen

Verbrennungsgrad #

Eine Herausforderungen für den Rettungsdienst ist die Einteilung der Verbrennungen in die unterschiedlichen Verbrennungsgrade. Von der verbrannten Körperoberfläche in Prozent (VKOF %) wird das Ausmaß der Verletzung und die notwendige Therapie abhängig gemacht. Nur die Verbrennungen der Grade 2 – 4 zählen in die Angabe der VKOF.

grafische Darstellung der Verbrennungsgrade I, II und III
(Grafik by PhilippN, CC BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons)
Gradbetroffene Hautschichtklinisches Bild
IEpidermisRötung, Schwellung, trockene Wunde

starker Schmerz, Juckreiz
II aoberflächliche DermisBlasenbildung, Wundgrund rosig, rekapillarisierend, Haare größtenteils fest

starker Schmerz
II btiefe DermisBlasenbildung, Wundgrund blass, nicht rekapillarisierend, Haare leicht zu lösen

reduzierter Schmerz
IIIkomplette Dermistrockener, weißer tlws. schwarzer, lederartig, harter Wundgrund

keine Schmerzen
IVSubkutis inkl. Unterhautfettgewebe, Muskelfaszien, Muskeln, Knochenvollständige Verkohlung

Als sicheres Anzeichen für ein Inhalationstrauma gelten Verbrennungen im Gesicht, versengte Gesichts- und Nasenbehaarung, Ruß im Gesicht, Sputum und auf den Schleimhäuten oder Zeichen einer Atemwegsobstruktion.

Die Beurteilung der betroffenen Körperoberfläche sollte mithilfe der Neuner-Regel nach Wallace erfolgen, für Kindern sollten Hilfsmittel genutzt werden.

Neuner-Regel nach Wallace
(Grafik by OpenStax College, CC BY 3.0 via Wikimedia Commons)

Therapie #

Bei der Erstversorgung unbedingt den Eigenschutz in den Vordergrund stellen. Besonders bei chemischen und elektrischen Ursachen für das Verbrennungstrauma besteht auch Gefahr für den Rettungsdienst.

Folgende Maßnahmen sind jederzeit indiziert:

  • Patienten vollständig entkleiden
  • Anlage von zwei großlumigen i.v.-Zugängen (alternativ i.o.)
  • zügiger Wärmeerhalt, bei kombinierten Verletzungen auch aktiver Wärmeerhalt
  • bei Stromunfall: zwingend 12-Kanal-EKG

Auch während des Transportes muss zwingend auf den Wärmeerhalt geachtet werden, um eine Hypothermie zu vermeiden. Es sollten wenn nötig Wärmedecken genutzt werden, bzw. das Fahrzeug sollte aufgeheizt werden.

Wundversorgung #

Die Brandwunden müssen nach orientierender Beurteilung mit sterilen, trockene und nicht haftenden Verbandtüchern (Aluderm) abgedeckt werden. Dies ist auch Teil der Analgesie, da das Vermeiden von Zugluft auf den Wunden zur signifikanten Schmerzreduktion beiträgt.

Eine initiale Kühlung der Verbrennungen sollte von Rettungskräften aufgrund der Hypothermie-Gefahr umgehend beendet werden. Auch auf eine weitere Kühlung bspw. während des Transportes sollte verzichtet werden.

Volumentherapie #

Entsprechend der Leitlinie wird präklinisch eine sogenannte „orientierende Volumenmenge“ von 1000 ml (RDE) verabreicht. Bereits ab einer VKOF von 10% kann ein Volumenmangelschock eintreten, bei Kindern in der Regel schneller als bei Erwachsenen.

ErwachseneRDE 1000 ml i.v.
Kinder10 ml/kgKG i.v.

Bekannte Formeln wie Parkland / Baxter sind aufgrund ihrer Fehlerquellen für die Präklinik nicht empfohlen.

invasive Atemwegssicherung #

Aus Gründen der Hypothermieprophylaxe ist eine Intubation beim respiratorisch stabilen Patienten zu vermeiden. Bei folgenden Indikationen muss jedoch eine invasive Atemwegssicherung mit maschineller Beatmung erfolgen:

  • schwere Gesichtsverbrennung
  • schwere Ateminsuffizienz
  • progredienter inspiratorischer Stridor
  • ausgeprägte Bronchospastik
  • schweres Lungenödem
  • Bewusstseinstrübung/Bewusstlosigkeit
  • zirkuläre Rumpfverbrennungen
  • schweres thermomechanisches Kombinationstrauma
  • Verbrennung von über 50% VKOF

Analgesie #

VKOF < 15 %Opiate / Opioide wie Morphin, Fentanyl, Sufentanil
VKOF > 15 % und/oder hämodynamischer Instabilitätkombinierte Analgosedierung mit Esketamin und Midazolam

Alle Manipulationen am Patienten sollen in adäquater Analgesie stattfinden. Bei Kindern bietet sich hierbei die intranasale Gabe der oben genannten Analgetika an, sofern keine Verbrennungen im Nasenbereich vorliegen.

Patienten mit drittgradigen Verbrennungen haben auf Grund der Zerstörung der Nozizeptoren auf der Haut nur einen niedrigen Bedarf an Schmerzmedikamenten.

Zielklinik & Transport #

Wenn eine der folgenden Verletzungen vorliegt, soll die stationäre Versorgung in einem Zentrum für Brandverletzte stattfinden:

  • Verbrennung Grad 2 von 10% und mehr Körperoberfläche
  • Verbrennungen Grad 3
  • Verbrennungen an Händen, Gesicht oder Genitalien
  • Verbrennungen durch Elektrizität inklusive Blitzschlag
  • Verätzungen durch Chemikalien
  • Inhalationstrauma
  • Verbrennungspatienten mit Begleiterkrankungen oder Verletzungen, die die Behandlung erschweren
  • Verbrennungspatienten die eine spezielle psychologische, psychiatrische oder physische
    Betreuung benötigen

Die Vermittlung und Koordination von Verbrennungsbetten erfolgt deutschlandweit über die “Zentrale Anlaufstelle für die Vermittlung von Krankenhausbetten für Schwerbrandverletzte” (ZA-Schwerbrandverletzte) über die Leitstelle der Berufsfeuerwehr Hamburg.

In Absprache mit dem Notarzt muss entschieden werden, ob der Patient durch ein lokales Krankenhaus erstversorgt werden muss oder ein sofortiger Transport in ein Zentrum für Schwerbrandverletzte (bei weiten Transportwegen mittels Rettungshubschrauber) erfolgen muss.


Quelle #

  • Deutsche Gesellschaft für Kinderchirurgie et al. (15.08.2024). Behandlung thermischer Verletzungen im Kindesalter (Verbrennung, Verbrühung). Version 3.0. awmf.org. 006-128l_S2K_Behandlung-thermische-Verletzungen-Kinder-Verbrennung-Verbruehung_2024-08_1.pdf (awmf.org)
  • Deutsche Gesellschaft für Verbrennungsmedizin (DGV). (2021, Februar). Behandlung thermischer Verletzungen des Erwachsenen. awmf.org. https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/044-001l_S2k_Behandlung-thermischer-Verletzungen-des-Erwachsenen_2021-07.pdf
  • Gille, J., Fischer, H. & Willms-Jones, J. C. (2012). Versorgung von Brandverletzten. Notfallmedizin up2date, 7(01), 29–44. https://doi.org/10.1055/s-0031-1298245
  • LV ÄLRD Niedersachsen / Bremen. (2024). „NUN – Algorithmen“ zur Aus- und Fortbildung und als Grundlage zur Tätigkeit von Notfallsanitätern(innen) in Niedersachsen. NUN Algorithmen 2024 – Landesausschuss Rettungsdienst (lard-nds.de)

Analgesie, Inhalationstrauma, Rauchgas, Rauchgasintox, Schmerzen, thermischer Schaden, Trauma, Verätzung, Verbrennung, Verbrühung
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Updated on 15. Mai 2025

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Inhaltsverzeichnis
  • Ursachen
  • Verbrennungsgrad
  • Therapie
    • Wundversorgung
    • Volumentherapie
    • invasive Atemwegssicherung
    • Analgesie
  • Zielklinik & Transport
  • Quelle

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