Knalltrauma
Ein Knalltrauma ist eine durch ein lautes Schallereignis (ab 150 dB, Dauer < 2 ms) verursachte, meist nur kurz anhaltende, Hörminderung. Hierbei werden die Haarzellen des Corti-Organs reversibel geschädigt, eine Besserung tritt nach einigen Tagen ein. Das Trommelfell ist intakt, es können lediglich vereinzelte feinste Blutgefäße aufgrund erhöhter Durchblutung sichtbar werden.
Explosionstrauma
Kommt es zu einer Zerreißung des Trommelfells und einer damit verbundenen, tlws. irreversiblen Schädigung der Gehörknöchelchen und der Haarzellen im Corti-Organ spricht man von einem Explosionstrauma (160-190 dB, Dauer > 2 ms). Die Patienten bluten häufig aus dem Gehörgang und zeigen vestibuläre Symptome (Schwindel, Übelkeit).
Symptome
- Hörminderung
- Schwindel
- Übelkeit
- Blutung aus dem Gehörgang
Therapie
Das betroffene Ohr sollte mit einer sterilen Kompresse abgedeckt werden, um das Eindringend von Keimen und Schmutz in das Mittelohr zu verhindern. Anschließend ist ein Transport in eine HNO-Fachklinik anzustreben.
Bei bestehender akuter Übelkeit, kann diese medikamentös behandelt werden.
MEDIKAMENTE GEGEN ÜBELKEIT
- Dimenhydrinat (Vomex): 62 mg i.v.
- Droperidol (Xomolix): 0,625 – 1,25 mg i.v.
- Ondansetron: 4 mg i.v. bei laufender Infusion
siehe DBRD-Algorithmus: Übelkeit & Erbrechen
Quelle
- Stetzelberger, V., Müller, S. & Zeidler, B. (2016). Notfälle des Ohrs – Verletzungen und Erkrankungen. retten!, 4(05), 344–353. https://doi.org/10.1055/s-0041-107667
- Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. (2014, November). DEGAM-Leitlinie Nr. 7 – Ohrenschmerzen. AWMF Leitlinien. https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/053-009l_S2k_Ohrenschmerzen_2014-12-abgelaufen.pdf